Die Anfänge deiner Entdeckungsreise

Irgend etwas hält dich wach in der Nacht…

Irgend etwas führt dich auf die Fährte…

Irgend etwas stellt Fragen in dir…

Aber was, aber was?

Reisen der Seele fangen ganz unterschiedlich an. Sie beginnen mal mit einem Knall, und mal mit einem fast unhörbaren Ton, der sich seinen Weg durch dein Unterbewusstsein bahnt bis zu dem Tag, an dem du entscheidest, dass es Zeit ist. 

Zeit, deinen Mut zusammenzunehmen und aufzubrechen. 

Zeit, Antworten zu finden auf Fragen, die in dir rumoren.

Zeit, dich neu kennenzulernen und manchmal auch wieder und wieder deinem alten Ich zu begegnen. 

Zeit für Wandel in Richtungen, die du nicht kennst. 

Zeit für Entdeckungen, die du nicht machen wirst, wenn du verharrst.

Oft geht es uns nicht besonders gut, wenn wir an der Schwelle zu einer solchen Entdeckungsreise stehen. Und manchmal zögern wir und fragen uns, ob es wirklich an der Zeit ist, aufzubrechen. 

Ich erzähle dir heute von verschiedenen Anfängen. Vielleicht findest du dich darin wieder? 

Und manchmal ist es tröstlich zu erkennen, dass Andere an ähnlichen Punkten stehen wie wir… denn die meisten Anfänge sind schmerzhaft oder zumindest unbequem. Aber - muss das so sein? Auch dieser Frage gehe ich nach.

Die vier Archetypen im Medizinrad

Wenn du die Reise deiner Seele mithilfe des Medizinrads machst, dann reist du durch die vier Himmelsrichtungen. Durch jede dieser Himmelsrichtungen begleitet dich ein Archetyp mit seiner Kraft und Medizin. Im Süden ist es die Schlange, im Westen der Jaguar, im Norden der Kolibri und im Osten der Kondor. 

Alle Vier lehren dich die Prinzipien eines ganzheitlich gesunden und gelösten Lebens, eines Lebens in Verbundenheit mit dir und den kosmischen Kräften. 

Aber nicht nur das, die Archetypen erzählen dir in ihrem Wesen auch davon, wie der Anfang dieser Reise aussehen kann. Was gibt dir den Impuls dafür, los zu reisen? 

Es bahnt sich etwas an - leise wechselt die Schlange ihre Haut

Schau dir beispielsweise an, wie die Schlange sich häutet. 

Nicht nur, dass sie sich häutet, ist ein Phänomen, sondern auch, wie sie es tut. Denn sie bildet ihre neue Haut unter ihrer alten. Dann, wenn die neue Haut vollständig nachgewachsen ist, streift sie ihre alte Haut ab. 

Das heisst, die Schlange wandelt sich, bevor dies offensichtlich wird; still und leise bahnt sich ihre Veränderung an.

Dies ähnelt sehr dem Prozess, den Viele von uns am Anfang der Wechseljahre erleben. 

Bevor wir begreifen und artikulieren können, dass wir in dieser verrückt-besonderen Lebensphase angekommen sind, spüren wir unterschwellig, dass etwas in uns anders wird. Wir werden unruhig, sind gereizt, und stellen plötzlich unser Leben in einem Maße in Frage, dass wir über uns selber erschrocken sind… die Hormone beginnen zu tanzen, und wir tanzen unweigerlich mit. 

Genau dieser Zustand kann uns auf unsere Entdeckungsreise führen. Die Ahnung in uns, dass da etwas Neues in uns werden möchte, kann schon Motivation genug sein. Das knarzende Gefühl in uns, dass da etwas nicht mehr passt, kann uns zum Aufbruch bewegen. 

Plötzlich ist alles anders - der Jaguar springt aus dem Dickicht

Ganz anders gestaltet sich der Anfang, von dem der Jaguar, der Archetyp des Westens, erzählt. 

Dieses Tier springt, wenn im Dschungel ein Feuer ausbricht, unvermittelt aus dem Dickicht. Genau wie eine Krise, die dich „über Nacht“ ereilt. Der Tod eines nahen Menschen, eine unerwartete Kündigung, ein Schicksalsschlag… wenn das Leben plötzlich Kopf steht und schmerzt, dann kann es sein, dass du dir die ganz großen Fragen stellst. 

Und aus deiner Verzweiflung wird der Mut der Verzweiflung, denn du hast das Gefühl, mehr kannst du auch nicht mehr verlieren. Da, wo du warst, ist nichts mehr - so kannst und musst du losgehen, um neuen Grund zu finden.

Auch in den Wechseljahren kann der Jaguar aus dem Dickicht springen. 

Die Zeit zwischen 35 und 50 Jahren ist eine Zeit, wo sich beispielsweise alte Wunden unerwartet bemerkbar machen können. Manchmal treten sie mit einer solchen Wucht zutage, dass wir ganz atemlos werden. 

So unangenehm und verstörend wir es vielleicht finden, dass wir als gestandene Erwachsene mit diesen Dämonen der Vergangenheit konfrontiert sind - der Schmerz weist uns deutlich den Weg dahin, die alten Wunden nochmal anzuerkennen und zu begreifen, um sie auf tiefer Ebene in Heilung zu bringen.

Wo ist deine Nektarblüte? - der Kolibri findet

Auch der Kolibri, der Archetyp des Nordens, steht für einen bestimmten Anfang. Sein Schnabel ist je nach Kolibriart so eigen gewachsen, dass er immer nur in einen ganz bestimmten Blütentypen passt. 

Dieser kleine Vogel braucht also eine bestimmte Blüte, um sich an ihrem Nektar laben zu können. Weiss er um die Beschaffenheit seines Schnabels, dann findet er sie. 

Auch wir wünschen uns im Leben passende Nektarblüten, von deren wir uns nähren können. Schmerzhaft wird es, wenn wir diese einfach nicht finden, so sehr wir uns auch bemühen - oder wenn wir spüren, dass die Nektarblüte, an der wir uns für einige Zeit und manchmal für Jahrzehnte labten, zu welken beginnt. 

Der Kolibri zeugt von der Sehnsucht nach deiner Essenz. 

Was macht dich wirklich aus?

Was ist das Wesentliche im Leben?

Was macht dich einzigartig? 

Das sind wesentliche Fragen, die eine Spur in deine Zukunft legen.

Den Himmel berühren - der Kondor steigt in die Lüfte auf

Auch der Kondor kann dir Fragen schicken. Er als der Archetyp des Ostens schwingt sich in die Höhen auf und berührt mit seinen Flügelspitzen den Himmel. 

Was für einen Sinn macht dein Leben?

Wie kannst du dich mit dem Göttlichen verbinden?

Wo findest du Antworten jenseits deines Verstandes?

Der Kondor kommt, wenn dir dein Leben banal erscheint und du dich nach (neuer) Erfüllung sehnst. 

ein Kondor fliegt auf die Sonne und den Mond zu

Er kommt, wenn du dich mit etwas, was grösser ist als du selbst, verbinden möchtest. Er ruft dich mit seinem majestätischen Flug, wenn du jenseits des Klein-Klein des Alltags einen Überblick über dein Leben gewinnen möchtest.

Der Schuh muss drücken - Schmerz als Motivation

Krise, Sehnsucht und Verzweiflung… du siehst, oft sind es schmerzhafte Gefühle und Lebensumstände, die dich dazu motivieren, loszugehen. Es ist auf eine Art simpel - wenn der Schuh nicht drückt, dann hast du auch keinen Grund, ihn auszuziehen, zu untersuchen, auszuschütteln oder zu wechseln. 

Aber wenn die Strecke lang ist, dein Fuß anschwillt oder du dir blutige Blasen läufst, dann kommt der Moment, in dem es dir reicht und du beschließt, anzuhalten und den Schuh auszuziehen - auch wenn du keine Ahnung hast, wie du dort, wo du bist, zu einem anderen Schuh kommen sollst und notfalls erstmal auf Socken weiterlaufen musst.

Und - um in dem Bild zu bleiben -, in den Wechseljahren drückt oft der Schuh. 

Die hormonellen Veränderungen, diffuse, überraschende oder beunruhigende Begleiterscheinungen, ein Selbstbild, das ins Wanken gerät, ein Ennuie dem Ewig Gleichen gegenüber… und dabei ist es nicht immer nur eine Krise oder ein Gefühl, dass die innere und äußere Suchbewegung auslöst, es kann auch eine belastende und manchmal explosive Mischung sein.

weinende Frau

All das ist menschlich und macht auf seine Art Sinn. Doch wenn ein Schmerz am Anfang deiner Reise steht, dann birgt dies auch eine Gefahr. 

Es kann geschehen, dass du dann von deiner Reise sehr viel erwartest und vielleicht auch zu viel. Das könnte bedeuten, dass du von ihr enttäuscht bist. Es könnte auch bedeuten, dass du anfällig bist für zu große Versprechen und Worte. Und es könnte bedeuten, dass du nicht nur in die Reise, sondern auch in die Person, die dich auf dieser Reise begleitet, zu große Hoffnungen legst und früher oder später enttäuscht von ihr bist.

Hilfreich kann es sein, dass du deinen Gefühlen nachspürst und sanft überprüfst, was bei deiner Motivation mitschwingt. 

Ist es dein Wunsch, Schmerzen in Heilung zu bringen, dich weiterzuentwickeln oder deiner Essenz näher zu kommen? Oder ist es eine Tendenz zur Flucht und zum „Mach mich glücklich!“? 

Die Grenzen können fliessend sein, nicht jede Motivation ist bewusst fassbar - und das Ganze soll auch nicht dazu führen, dass du dich abwertest. Es ist wie es ist - und alleine dadurch, dass du deine Gefühle wahrnimmst und anerkennst, können sie an Macht verlieren und sich verändern. 

Wanderin mit Rucksack und Fernglas schaut auf einen sonnenbeschienen Wald

Und es gibt noch eine weitere Möglichkeit, wie du deine Entdeckungsreise ohne überfrachtete Erwartungen antreten kannst - du kannst eine offene Haltung einnehmen, die von Neugierde geprägt ist. 

Du kennst es vielleicht von deinen Urlaubsreisen. Du setzt dir ein Reiseziel, und weißt doch, dass sich eine Reise im Moment gestaltet… so kannst du dir auch für deine Entdeckungsreise eine Absicht setzen, diese dann loslassen und offen werden für das, was sich zeigen möchte.

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Wie ist es, mit mir zu arbeiten?

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Wechseljahre - Willkommen in deiner wilden Zeit!